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Yoga im Freien: Yoga auf dem Hubschrauberlandeplatz

Am Donnerstag , den 04. Mai ist pünktlich zum Beginn unserer Yogastunde um 17:15 ein Hubschrauber der Luftrettung auf dem R4-Platz niedergegangen. Ein medizinischer Notfall im Ort hatte den Rettungsflug erforderlich werden lassen. Just in dem Augenblick, als wir hätten anfangen wollen, unsere Param Karam Dharam Kria zu zelebrieren, schwebte eine der rot-weißen „Riesenlibellen“ der Luftrettung nach kurzer Platzrunde auf dem Rasen ein. Gänseblümchenblätter und Löwenzahnschirmchen trieben unter dem Winddruck der Rotorblätter wie Schnee durch die Frühlingsluft. Das eindrucksvolle Schauspiel veranlaßte die Teilnehmer der Yogagruppe, sich, so gut es ging, hinter den dicken Stämmen der Bäume beim Spielplatz zu verschanzen.

Das medizinische Personal der Luftrettung hatte länger am Ort zu tun. Erst als die Rotoren der Maschine zum Stillstand gekommen waren, haben wir mit unserer Yogastunde begonnen. Zunächst mit Atemübungen, um die Gemüter zu beruhigen und um uns einzustimmen, dann weiter mit Standübungen, die zur Vorbereitung des Übungsflusses von Param Karam Dharam gehören. Solange der Hubschrauber am Platz war, wollte Andreas die Matten und Kissen nicht auf dem Rasen ausrollen lassen.

Weil die Hubschrauberlandung etliche Schaulustige herangelockt hatte, waren auch etliche Kinder und Halbwüchsige auf dem Platz. Die fanden bald unsere Yogastunde interessanter als den Hubschrauber und begannen damit, in einiger Entfernung zu unserer Gruppe unsere Bewegungsfolgen mitzuüben. Andreas, der Gruppenleiter, winkte sie heran: „Hinten anstellen!“ Lustige kleine Mädchen und Jungs, die über ihren Schatten springen konnten, stellten sich scheu hinter die Erwachsenen… und schon hatten wir wechselnde Gruppen mitübender Kinder am Rande unserer Yogastunde. Die Arme zum Himmel, ein---aaaatmen! die Knie gebeugt, nach vorne über die Grätsche aussss-deeeehnen, aus---aaaatmen ….und wieder hoch… atmen, atmen: Ein… tief… strecken! …..aus…

Zaungäste lachten über die Mutigen, die mitmachten. Ein Junge, der sich ans Mitüben gewagt hatte rief: „Lisa, komm erst mal her und mach mit, bevor Du lachst!“. – Ein Vorteil unserer Übung im Freien ist: immer werden wir gesehen, wahrgenommen und immer wieder inspirieren wir gerade und ganz besonders Kinder zum Mitüben im Vorübergehen. Meistens gibt es für sie was zum Staunen, Gelegenheit, eine Erfahrung zu machen, immer ist da ein Lachen… und schon ist Yoga „ausprobiert“. Ohne Anmeldung, ohne Schwellenangst, ohne Verpflichtung. Und wenn sie finden, daß es dann nach zehn oder zwanzig Minuten genug ausprobiert sei, gehen sie einfach weiter. Das ist reale Öffentlichkeitsarbeit! Und wer weiß, ob nicht in manchen auf diese Weise der Keim des Interesses geweckt wird.

Nach einer „Achtung-Hubschrauber-startet-Pause“ haben wir die Matten ausgerollt und die Kissen drauf gelegt. Nun sind wir die mehr oder weniger bekannten Übungen erneut durchgegangen.  Andreas wandelte Übungen, die wir gerade noch im Stand gemacht hatten, in Übungen für auf’s Kissen um, dann das selbe noch mal in Übungen im Kniestand und dann auch das noch ein weiteres Mal angepaßt an den „Tiefen Ausfall“. Immer wieder provozieren diese Haltungsvarianten neue Dehnungen, tragen andere Kräftigungsaspekte in sich. – Weil es neue Gruppenmitglieder gibt, wurde am Ende der Stunde noch eine Einführung in den Sinn und die Technik von Meditationsübungen gegeben: Bei der Meditation geht darum, wie man die Gedankenflut eindämmt und innerlich wenigstens vorübergehend zur Ruhe kommt. Auch das ist ein Aspekt des Yoga. Damit machen wir dann in der kommenden Woche weiter.

Termin: Donnerstags, fortlaufend.

Zeit: 17:15 – ca.18:30 Uhr

Ort: Bolzplatz Balzfeld. Bei Regen oder starkem Wind gehen wir Notfalls doch ins Feuerwehrhaus Horrenberg.

Leitung: Andreas F. Albrecht, Übungsleiter für Yoga, QiGong- und Kampfkunstlehrer, Entspannungspädagoge.