Sie sind hier

Yoga im Feuerwehrhaus Horrenberg

Wer kann Yoga üben? - Grundvoraussetzungen

Es gibt sehr traditionelle, hunderte von Jahre alte Yogastile und solche, die erst im 20. Jh. entstanden sind. Letzere wurden auf moderne Bedürfnisse und Erwartungen zugeschnitten. Auch diese modernen Yogarichtungen sind teilweise durchaus mit der uralten Kunst, Wissenschaft und Philosophie des Yoga zu vereinbaren. Andere dieser modernen Ausprägungen sind allerdings von den verschiedensten New Age Gedanken durchdrungen und sollten eher kritisch und mit Skepsis betrachet werden. Jeder muß sich ein eigenes Urteil bilden.

Yogalehrer können sehr unterschiedlich ausgebildet sein. Die Ausbildungen sind nicht geschützt, Yogalehrer kann sich jeder nennen, der dies will. Es gibt Yogalehrer, die werden, ohne, daß sie Vorkenntnisse nachweisen müßten, an einem einzigen Wochenende „ausgebildet“. Manchen in drei oder vier Wochenkursen oder mehreren Wochenendkursen zu Yogalehrern gekürt. Bei solchen Schnellausbildungen kann natürlich keine Kompetenz vermittelt werden.

Aber es gibt auch seriöse und sehr gründliche Yogalehrer-Ausbildungen. Eine der besten Ausbildungen in Deutschland führt der Berufsverband „Bund der Yogalehrenden“ (BDY) durch. Wer dort ausgebildet werden will, muß erst einmal eine schriftliche Bestätigung vorlegen, daß er selbst zuvor mindestens drei Jahre lang regelmäßig unter Aufsicht eines Yogalehrers geübt hat. Die eigentliche Ausbildung beim BDY dauert dann nocheinmal vier Jahre. Zwischen- und Abschlußprüfungen und sehr gründlich mentorierte Lehrproben sind beim BDY selbstverständlich.

Die Motivation, Yoga zu üben, ist verschieden. Da sind einerseits ausgebildete Bewegungskünstler wie Tänzer, Schauspieler und auch Musiker an vertieften Körperwahrnehmungen und Verbesserung ihrer Konzentration interessiert und befassen sich deshalb mit Yoga. Aber auch „normale“ Leute, die einfach nur ihre Beweglichkeit und Fitneß verbessern wollen, oder solche, die ein krankenkassengängiges, erstattungsfähiges Freizeitvergnügen suchen, kommen zum Yoga. Es kommen Menschen, die Schmerzen haben oder solche,die die Streßschäden des Arbeitslebens abfedern möchten. Und einige kommen zum Yoga, weil sie tatsächlich an der alten, ursprünglichen Yoga-Kunstund seiner Philosophie interessiert sind.

Es geht auch beim Hatha-Yoga nicht darum, die Gelenkigkeit zu erhöhen oder schwierige Haltungen einzunehmen. Yoga ist im tiefsten Grunde immer ein Training des Bewußtseins. Es geht daher zunächst um die bewußte Wahrnehmung des Körpers und der Atmung. Übungen zur Mentalen Kontrolle sind dabei fast schon automatisch mit eingeschlossen. Der Yogaübende erlangt ein besseres Körpergefühl, eine verbesserte Körperbeherrschung, ein tieferes Selbstverständnis. Das alles läßt sich bereits mit sehr einfachen Übungen auf Anfängerniveau erreichen. Jeder Yogaübende kann sich so um innere Ausgeglichenheit und geistiges Wachstum bemühen.

Realistisch betrachtet, zielt Yoga – und ich spreche hier vom Hatha-Yoga – darauf ab, daß man lernt, seine Aufmerksamkeit zu bündeln, daß man seine Atmung bewußt wahrnimmt, daß man seine anatomische Struktur verstehen lernt. So entwickelt man ein Wissen darüber, wie man Yoga-Haltungen aufbauen und wieder lösen kann. Man lernt seine körperlichen und mentalen Grenzen kennen, lernt, diese zu akzeptieren und auch, wie man seine Spielräume im vernünftigen Maß erweitern kann. Das erreicht man durch Regelmäßigkeit beim Üben, durch Hingabe an das Üben selbst und eine gewisse Portion Vorsicht, die einen davor bewahrt, daß man über seine Grenzen hinausgeht. Wer Yoga übt, muß lernen, was es heißt, für sich selbst Verantwortung zu übernehmen. Er muß bereit sein, geduldig, ausdauernd und regelmäßig zu üben.

Termin: Donnerstags, fortlaufend.

Zeit: 17:15 – 18:30 Uhr

Ort: Feuerwehrhaus Horrenberg

Leitung: Andreas F. Albrecht, Übungsleiter für Yoga, QiGong- und Kampfkunstlehrer, Entspannungspädagoge.